Ungarnaustausch in Ungarn 2010
Am Freitag haben wir uns um 6:50 Uhr am Bickenbacher Bahnhof getroffen. Alle waren zur Abfahrt pünktlich. Nach der Verabschiedung von den Eltern fuhren wir mit 10-minütiger Verspätung ab.
Erste Station war der Frankfurter Hauptbahnhof. Auf der zirka 6-stündigen Fahrt nach Linz lernten wir uns erst einmal kennen.
Im Zug haben wir unsere Koffer verstaut und unsere Rucksäcke mit zu unseren Plätzen genommen. Dort haben wir erst einmal alle unsere Spiele und die Essensvorräte ausgepackt. Bei den Mädchen sah es am schlimmsten aus, denn sie hatten Berge von Getränken eingepackt. Wir Jungs hingegen packten zuerst nur alle unsere Spiele aus. Nach drei Stunden nahm einer seinen Nintendo und zettelte eine Lanparty an. Bereits nach zwei Minuten war der halbe Trupp miteinander vernetzt. Wir spielten alle dasselbe und zwar stundenlang.
In Linz wollten wir in den Zug nach Budapest umsteigen. Aber erst einmal mussten wir warten, bis eine Bombe, die in der Nähe der Strecke gefunden worden war, entschärft war. Schließlich konnten wir gefahrlos weiterreisen.
Vielleicht eine Stunde, bevor wir in Ungarn ankommen sollten, baten uns Frau Bart und Herr Franske, die Sachen, die wir ausgepackt hatten, wieder zu verstauen. Nach einer halben Stunde waren wir damit fertig.
Dann war es plötzlich im Gegensatz zu vorher ganz still. Jeder überlegte, zu wem er kommen würde? Wie es dort aussehen wird? Ob die Gastfamilien nett sein werden? Werden Sie mich verstehen? Werde ich sie verstehen? Aber nach 10 Minuten war es so laut wie vorher, denn wir überlegten laut, wer mit wem zu zusammenkommen wird. Frau Bart hatte mal gesagt, dass wir vielleicht zu zweit in eine Gastfamilie kommen. Das war vielleicht nicht so schlau gewesen, denn alle diskutierten jetzt darüber, wer mit wem zusammen gehen könnte.
Auf einmal war es wieder ganz still, stiller als vorher. Wir schauten uns um und bemerkten, dass ein Mädchen fehlte. Sie hatte plötzlich Heimweh bekommen. Alle Mädchen waren schnell bei ihr und redeten mit ihr. Kurz darauf fuhren wir in Budapest ein und mit dem Mädchen war wieder alles okay.
Am Bahnhof erwarteten uns schon die Gastfamilien. Als Erste begrüßte uns die Deutschlehrerin. Die Mathelehrerin, die auch Deutsch konnte, nannte die Gastgeber, und die Gasteltern zeigten auf. So wurden wir aufgeteilt. Als alles geklärt war, fuhren wir los. Es wurden 129 Schüleraustausch überwiegend Fahrgemeinschaften gebildet, weil die meisten Gastgeber ziemlich nah beisammen wohnten.Da es Abend war und schon ziemlich spät, als wir ankamen, mussten wir am nächsten Morgen nicht in die Schule. Am Wochenende lernten wir unsere Familien erst einmal richtig kennen.
Am Montag bekamen wir die Schule gezeigt. Danach absolvierten wir eine Rallye durch das Dorf.. Es wurden verschiedene Gruppen gebildet. Damit wir uns auch anstrengten, gab es etwas zu gewinnen. Als wir mit der Rallye fertig waren, gingen wir in die Cafeteria. Dort bekamen wir etwas zu Mittag. Den meisten schmeckte nur die Suppe gut, da die Nachspeise eine ungarische Spezialität war. Danach durften wir nach Hause zu unseren Gastfamilien.
Am Dienstag nahmen wir an den ersten beiden Schulstunden teil und zwar aufgeteilt in Dreiergruppen. Die meisten besuchten Deutsch und Englisch. Danach wurde uns ein ungarischer Volkstanz vorgeführt, bei dem wir auch mitmachen konnten.
Mit einem gemieteten Bus machten wir eine Stadtrundfahrt durch Budapest, der Hauptstadt von Ungarn.
Zunächst schauten wir uns die Burg an, danach den Heldenplatz. Danach fuhr er uns ins Parlament. Dort angekommen mussten wir noch ein Stück laufen, da der Bus dort nicht halten durfte. So spazierten wir durch die Altstadt zum Parlament. Die Mathelehrerin holte die Eintrittskarten, Frau Bart teilte sie mit Herrn Franske aus. Am Eingang zum Parlament gab es Stau, weil wir erst durch die Sicherheitsschleuse mussten. Dann fing dereigentliche Rundgang an. Wir sahen natürlich nur den Besucherbereich und durften einen kurzen Blick in den Versammlungsraum werfen. Nach einer 2-stündigen Führung war es schon vorbei. Wir schauten uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten an und kauften Souvenirs. Bei unserer Rückkehr warteten schon die meisten Gasteltern mit ihren Kindern auf uns.
Am Mittwoch nach den ersten beiden Schulstunden Computerlehre und Naturwissenschaften haben alle erst einmal etwas gegessen. Manche hatten das Pech, dass sie nichts mitbekommen hatten oder etwas, was ihnen nicht schmeckte. Zum Glück gab es einen Kiosk in der Schule mit tollen Schnitzelbrötchen! Lecker!!! Nach dieser Stärkung wurden wir wieder vom Bus abgeholt. Dieses Mal ging es in ein archäologisches Museum mit Häusern und Grabstätten aus der Bronze- und Eisenzeit. Nach der Führung wurde uns eine für bronzezeitliche Verhältnisse große und leckere Mahlzeit serviert. Die Gastkinder waren natürlich auch mit dabei. Das einzige Manko an diesem Ausflug war, das die deutsch sprechende Führerin krank geworden war und deshalb die Führung ungarisch und deshalb etwas unverständlich war. Zum Glück war die deutsch sprechende Lehrerin mit dabei und übersetzte die wichtigsten Informationen. Nach der Führung wurden wir wieder im Bus zurückgefahren.
Am Donnerstag besuchten wir zum letzten Mal die ersten beiden Schulstunden, danach trugen wir auf dem Sportplatz ein kleines Fußballmatch gegen die Gastgeber aus. Es spielten Mädchen gegen Mädchen und Jungen gegen Jungen. Die Ungarn gewannen einmal und einmal stand es unentschieden. Bei den Mädchen zählte niemand den Stand mit.
Am Nachmittag trafen wir uns im alten Steinbruch des Dorfes. Weil es unser letzter Abend war, hatten uns unsere Gasteltern ein großes Abschiedsfest vorbereitet. Es gab Abendessen vom Grill, altertümliche Ritterspiele, wie Pfeil- und Bogenschießen und eine kleine Rittershow mit echten Waffen! Zuvor war aber erst die Preisverleihung von der Rallye. Die einzelnen Gruppen bekamen der Rangliste nach ihre Preise.
Freitag Morgen hieß es Abschied nehmen. Vollgepackt mit tollen Erlebnissen wurde die Rückreise angetreten. Doch noch ein weiterer Höhepunkt stand bevor. In Wien wurde ein Zwischenhalt eingelegt. Der Bummel durch die Altstadt und der Besuch des Stephansdoms war mit vielen angenehmen Überraschungen gefüllt. So begegnete die Gruppe einer Nostalgiestraßenbahn, die Backwaren zum Kosten verschenkte. So eine überraschende Verpflegung wurde von niemandem zurückgewiesen. An einem Trinkbrunnen gab es frisches Quellwasser und an einem Stand für die bevorstehende Nacht der Museen bekamen wir Gummibärchen, Mozartkugeln und andere Süßigkeiten.
Auch wenn die Zeit nur zu schnell verging - nicht traurig sein, nächstes Jahr kommen die Ungarn zu uns nach Alsbach, und da freuen wir uns schon riesig drauf. Auf Wiedersehen - viszontlátásra!
Alexander Link






