Ungarnaustausch in Deutschland 2015
Nach gespanntem Warten kamen am 22.4. die ungarischen Kinder am Bahnhof in Bickenbach an. Ein halbes Jahr war seit dem Besuch in Diósd vergangen, so war die Freude groß, die Partnerkinder endlich in Deutschland begrüßen zu können.
Die 18 Kinder der Melibokusschule aus 3 sechsten und 5 siebten Klassen aus Förderstufe, Gymnasium und HR-Klassen nahmen 22 Kinder aus Ungarn auf. Das Interesse am Austausch in Ungarn war so groß gewesen, dass wir uns dazu entschlossen hatten, allen den Besuch in Deutschland zu ermöglichen.
Damit nach so langer Zeit alle wieder Gelegenheit bekamen, gemeinsam etwas zu unternehmen und die Gemeinschaft zu vertiefen, besuchten wir am Donnerstag, den 23. 4. den Freizeitpark Tripsdrill. Da gab es viele spannende Erfahrungen auszutauschen und damit die gegenseitigen Kontakte wieder aufzufrischen.
Am Freitag, den 24. 4. begann das Programm mit dem Schulunterricht. Für die deutschen Kinder war dies Alltag, für die ungarischen Kinder eine spannende Entdeckungstour. Denn sie besuchten in Gruppen Unterrichtsfächer, bei denen sie auch mitmachen konnten wie beispielsweise Deutsch, Biologie, Sport, Kunst oder Musik. Die entsprechenden Lehrkräfte hatten sich dazu bereit erklärt, die ungarischen Kinder in den Unterricht zu integrieren, damit sie auch davon profitieren konnten.
An diesem Tag fand auch die Begrüßung durch den Schulleiter und den Bürgermeister statt. Danach machten sich die ungarischen Kinder in Gruppen auf eine Ortsrallye und lernten dabei Alsbach kennen. Da an diesem Tag das White Horse Theatre an der Schule mit einem einfachen englischen Theaterstück gastierte, besuchten sie anschließend dieses zusammen mit den 5. und 6. Klassen der Melibokusschule.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schule machten sich alle auf den Weg zum Alsbacher Schloss. Am Spielplatz war Zeit zu Spiel und Erholung, im Schloss wurde der Turm bestiegen und die tolle Aussicht genossen.
Das Wochenende wurde von den Gastfamilien gestaltet und ermöglichte die Vertiefung der Kontakte im familiären Rahmen.
Am Montag, den 27. 4. machten sich alle nach zwei Unterrichtsstunden auf den Weg in den Opelzoo. Trotz schlechtem Wetter konnten viele Tiere bestaunt werden. Draußen picknicken war nicht möglich auch wegen der Kälte, sodass wir uns alle im Zoorestaurant aufwärmten. Da dort auch etwas unprogrammgemäß konsumiert werden musste, war es spannend zu erleben, wie sich die Kinder da gegenseitig halfen, wenn jemand kein Geld dabei hatte.
Nach den üblichen Unterrichtsstunden in der Schule fuhren wir am Dienstag, den 28. 4. nach Frankfurt. Eine Flugplatztour gab zunächst Einblick in die Aufagben des Flughafens. In Frankfurt selbst besuchten wir die Paulskirche, um die Bedeutung der ersten deutschen Verfassung für die Demokratie kennen zu lernen. Nach einem Blick auf den Römer und die Skyline von Frankfurt gab es Gelegenheit zum Bummeln und zum Shopping, bei dem die ungarischen Kinder sich Andenken für zu Hause suchen konnten.
Am Mittwoch, den 29. 4. war bereits der letzte gemeinsame Tag gekommen. Nach dem Unterricht besuchten wir Heidelberg. Zunächst wurde das Schloss ausgiebig inspiziert und mit seiner tollen Aussicht auf Heidelberg bestaunt, dann ging es in die Altstadt, die noch einmal ermöglichte, sich Andenken zu besorgen.Nach der Rückkehr in Alsbach warteten bereits die Eltern in der Freizeitanlage Sandwiese auf uns. Sie hatten alles für ein gemeinsames Grillen vorbereitet. Neben dem leiblichen Wohl genossen alle auch die Möglichkeiten der Freizeitanlage. Auch ein wenig Wehmut kam auf, denn die schöne gemeinsame Zeit war nun fast zu Ende.
Zur Abreise der ungarischen Kinder früh am Morgen des 30. 4. waren alle dabei. Es galt Abschied zu nehmen, und das fiel einigen gar nicht so leicht. Aber durch die Möglichkeiten des Internets können die gegenseitigen Kontakte auch weiterhin gepflegt werden.
Rückblickend können wir sagen, dass die Ziele, die wir uns für den Austausch gesteckt hatten, weitgehend erreicht wurden. Durch den teilweisen Besuch des Unterrichts wurden die deutschen Kinder etwas entlastet und verpassten nicht zu viele Unterrichtsstunden. Andererseits konnten die ungarischen Kinder wichtige Erfahrungen mit dem Unterricht in einer deutschen Schule sammeln. Dadurch wurde es möglich, dass die Ausflüge immer gemeinsam unternommen werden konnten, was merkbar zur Vertiefung der Gemeinschaft zwischen den ungarischen und deutschen Kinder führte. Es fiel uns auch auf, dass die gegenseitige Kommunikation viel sicherer wurde und die ungarischen Kinder ihre Scheu vor dem Sprechen in Deutsch ablegen konnten.
Mit den Ausflügen konnten wir deutsche Kultur und den Wirtschaftsstandort Frankfurt zeigen und einen Einblick in die Entstehung der Demokratie in Deutschland geben.
Beeindruckend war es, dass alles sehr entspannt und ohne Probleme ablief,obwohl es doch insgesamt 40 Kinder waren.
Wir hoffen, dass alle diese guten Erfahrungen noch lange nachwirken werden.
Detlef Franske, Elena Potocnik