Die Nähstube als Start in die Ausbildung: Viktoria Butzon

Diesen netten Brief schrieb Viktoria Butzon. Sie ist eine ehemalige Schülerin der Melibokusschule. Wir sind sehr stolz auf sie, denn sie hat esgeschafft, sich ihren Traum zu erfüllen. Sie schreibt:
Am Anfang war das Praktikum für mich total schlimm. Viele Dinge, die ich bei Frau Grudda gelernt habe, sollte ich auf einmal ganz anders machen.
Bei Frau Grudda war immer alles so gut vorbereitet, durchdacht und es war immer alles übersichtlich, dann in dem Betrieb war es ganz anders, nichts warmehr übersichtlich, ich hab echt oft an sie gedacht, wie gerne ich doch lieber wieder bei ihr in der Schule im Unterricht sitzen würde.
Doch mit der Zeit hab ich mich daran gewöhnt und es war gar nicht mehr so schlimm.
Jetzt kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, wie es wäre, nicht mehr dreimal die Woche dort zu sein. Im Februar hab ich mein erstes eigenes Kleid genäht, das ich anschließend auf einer Modenschau präsentieren musste. Beim Nähen war es so ähnlich wie das rote Tunika Top, was ich in der Nähstube genäht habe, es gab ganz ähnliche Arbeitsschritte.
Ich hab auch ein Bild mitgeschickt. Leider gibt es kein Bild, auf dem ich alleine drauf bin, das Mädchen ganz rechts ist mit mir im Praktikumsbetrieb, sie ist echt nett also hab ich mich gleich mit ihr angefreundet.
Und letzte Woche hab ich mir noch ein Kleid genäht für die Schule. Da müssen wir einen Bericht schreiben, über die Anfertigung eines Kleidungsstückes. Nur leider ist beim Kürzen des Kleides etwas schief gelaufen und es ist sehr kurz geworden.
Es ist schwarz mit Blümchen und ist ein Ballonkleid. Ich bin noch nicht ganz fertig damit, deshalb gibt es kein Bild. Aber ich hab es als Zeichnung. Allerdings fehlt bei der Zeichnung noch die Schattensetzung. Der Fetzen der daneben liegt, ist das Muster, wie es in Wirklichkeit ist.
Im Schulunterricht bin ich überall besser geworden, außer in Deutsch, da wurde ich schlechter.
Aber in Mathe bin ich besser geworden. Ich schreibe bis jetzt nur Zweier und ich hab im Zeugnis locker meine Zwei bekommen. In Englisch steh ich auch auf Zwei. Es ist irgendwie viel leichter geworden, darüber bin ich echt froh. Das ganze Chaos um die Eignung hat sich also gelohnt. Achso, wir haben noch ein Fach, das ist so ähnlich wie Kunst, nur dort malen wir Figurinen, das sind Modepuppen mit ganz komischen Maßen, aber es macht echt Spaß, sie zu malen und
dann Klamotten darauf zu zeichnen. Es ist das zweite und das dritte Bild. Meine Lehrerin sagt, ich wäre gut darin und ich denke so etwas in der Richtung werde ich später mal machen.
Es tut mir wirklich leid, dass ich mich nicht schon viel früher gemeldet hab, weil ich das alles Frau Grudda zu verdanken habe. Sie hat mir mit der Eignung und mit der Empfehlung der Schule geholfen. Ich bin ihr so dankbar, dass sie mir den Weg geraten hat, denn ich fühle mich richtig wohl in dieser Umgebung. Wirklich.
Danke!

Victoria Butzon