Melisounds 2012
Applaus für tolle Talente
Mit dem vielfältigen „Melisounds“-Programm „Musik ist eine Brücke “ lassen die Melibokusschul-Kids auflauschen. Zum siebten Mal gestalteten 120 Schüler „Melisounds“. Was mit der gute
n Idee unserer Musiklehrerin Cornelia Jaronicki begann, entwickelte sich vom Fleck weg zum „Erfolgsmodell“, erinnerte Doris Föhr in ihrer Begrüßungsrede.
Mit jedem Jahr änderte die Veranstaltung ein wenig ihren Charakter, das Facettenreichtum wuchs, der Kerngedanke blieb: „In einem geschützten Rahmen mit wohlwollendem Publikum sollte musizierenden Schülern die Möglichkeit gegeben werden, ihr Können einer kleinen Öffentlichkeit mit einem Auftritt zu präsentieren.“
Die Schule setzt breit angelegte Konzepte um zur Förderung der individuellen Persönlichkeitsentwicklung. Das Musizieren spielt darin eine große Rolle. Das eher spielerische Lernen im musischen Bereich steigert dennoch die Aufnahmefähigkeit auf kognitiver Ebene. Sich mit einem Instrument vertraut machen, bedeutet eine Herausforderung annehmen, bei besten Chancen auf Erfolg, Selbstbestätigung und innerer Stärkung. Musik macht Mut!
„Melisounds“ stellt eine „Trau-dich!“-Plattform dar. Es spornt an: Wer in diesem Jahr noch nicht auf der Bühne stand, den lockt es doch vielleicht im nächsten Jahr, den Sprung zu schaffen.
“Melisounds“ versteht sich nicht als Virtuosenarena und Wunderkindparade. Im Gegenteil - auch die Instrumentalisten am Anfang ihrer Tonkarriereleiter stellen unter Beweis, dass Hörenswertes schon mit einfachen Mitteln entsteht. Das macht das besondere Flair des Sounds aus. Für die wertschätzende Haltung gegenüber jedem könnte es kaum ein besseres Beispiel geben.
So klingt es, wenn eine Schule ihre Philosophie mit Leben füllt!
Wie ein kleines Bekenntnis bekräftigte dies das Motto: „Musik ist eine Brücke“. Die fünfte und sechste Jahrgangsstufe eröffnete das Programm mit diesem Lied. Die Textzeilen muten fast wie Erfahrungsberichte an, ein Resümee dessen, was die Jungen und Mädchen bis jetzt selber schon erlebt haben. „Musik öffnet Türen...“
Im Konzert wurde die nagelneue Beschallungsanlage benutzt, die vom Förderverein der Melibokusschule finanziert wurde. Ein großes Dankeschön an alle Förderer und Eltern!
Anerkennung für Mitschüler prägten die Atmosphäre, die Lampenfiebererleichterung nach einem Auftritt, aber auch das Genießen einer gefälligen Melodie füllte den Abend mit besonderen Augenblicken.
Die abwechslungsreiche Zusammenstellung der Stücke tat ein Übriges: von Klassik bis Chartbreaker, von Solo bis Band, garniert mit Sketch und Tanz.
Ein gelungener Brückenschlag zwischen Epochen, Stilen, Leistungsstufen und Generationen, sogar kulturverbindend. Mit staunender Begeisterung ließ sich das Publikum von der asiatischen Exotik des Pipa-Klangs in den Bann schlagen. Mit enormer Anmut und Kunstfertigkeit zeigte die Neuntklässlerin Wantao Li ihr einfühlsames Spiel auf dem traditionellen Saiteninstrument ihrer Heimat. Ein toller Auftritt gelang derder Klasse 6aG: Trommler mit Djemben und Congas / Solo: Aurel Nuentsa aus Kamerun! Die Flötenklasse der fünften Jahrgangsstufe demonstrierte beeindruckend, wie bereits nach erst einem halben Jahr Unterricht aus einfachen „Warm- upÜbungen“ fast im gleichen Atemzug ehrwürdige Klassiker werden: Beethovens „Ode an die Freude“ und die Barcarole aus “Hoffmanns Erzählungen“ machten sie über alle Zweifel erhaben.
Vielleicht trifft das nicht ganz den Musikgeschmack der Ausführenden selber, doch dem Übungsspaß kann mit ganz anderen Rhythmen nachgeholfen werden:
„Fivehundred Miles“ bleibt auch in Blockflötenbesetzung mit Perkussionsuntermalung ein Ohrwurm.
Auf der Brücke, die die Schulband zum Ausklang baute, werden sich wohl noch viele Altersstufen die Hand reichen: die legendären Songs von Bob Dylan.
“Melisounds“ will nicht mit großen Konzertabenden konkurrieren, leistet aber etwas Besonderes. Ausführende und Zuhörer entdecken den Zauber der Musik an seiner Wurzel und es berührt einen zu spüren, welch großen Schatz man sich damit erobert.
Michael Brandis
(Auszüge aus dem Bergsträßer Anzeiger)






