Der Zerbrochene Krug
Am 16.4.2010 kam eine Schauspielergruppe des „forumtheaters“ an die Melibokusschule. Mit dem bekannten Stück „Der Zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist aus dem Jahr 1806 zeigte sie ein Lustspiel, das entsprechend meiner Nachfragen bei allen Zuschauern gut ankam. Als Schauplatz diesen Stücks stellen wir uns zunächst das Schlafzimmer eines älteren, leicht korpulenten Richters vor, das Weitere spielt sich in einem Gerichtssaal ab. Der Richter Adam steht am
Morgen mit dickem Kopf und größeren Verletzungen auf. Was am Vorabend passiert ist, weiß er nicht mehr. Oder doch? Er führt in dem Stück einen Prozess, wobei er vom Gerichtsrat beobachtet wird, der an diesem Tag zu einer Inspektion erscheint. Der zentrale Gegenstand in diesem Stück ist ein wertvol
ler Krug, der Marthe Rull gehörte und der am Abend zuvor zu Bruch ging. Der Bauernjunge Ruprecht war bei Eve, der Tochter der Frau Rull, bei der die Scherben gefunden wurden und die Indizien belasten ihn stark.
Zu dieser Tatsache kommt hinzu, dass einige Leute deutliches Interesse daran haben, den Prozess möglichst einfach und kurz zu halten. Frau Marthe Rull möchte den Ruf ihrer Tochter wahren. Allein die Tatsache, dass eventuell noch jemand außer Ruprecht und Eve in dem Zimmer gewesen sein könnte, ist diesem nicht gerade zuträglich. Der Richter, nun, der hat seine Gründe für den Wunsch, einen Schuldigen zu finden. Doch die Wahrheit ist manchmal etwas komplizierter…und unangenehmer. Es erscheint eine weitere Zeugin, die einen Mann aus dem Zimmer von Eve, zum Fenster hinaus, bis zum Richterhaus hat fliehen sehen. Und merkwürdigerweise hat sie auf diesem Weg auch die Perücke des Richters gefunden, die dieser wie durch Zufall heute leider nicht trägt. Wer hat folglich den Krug zerbrochen? Der Herr Richter Adam! Und nun äußert sich auch Eve endlich zu der Sachlage. Der Richter war am Vorabend zu Eve gegangen,in der Hoffnung, sie sei ihm zu Willen, wenn er ihr verspräche, den Ruprecht vor dem Einzug in
s Militär zu schützen. Diese Gerichtsverhandlungendet offensichtlich sehrpeinlich und mit der Festnahme des Richters.Und die Moral bei dieser Geschichte?Zumindest zeigt dieses Schauspiel auf, dass auch Richter nur Menschen sind. Alles Weitere möchte ich allerdings der Kreativität und Fantasie der Zuschauer überlassen.
Sophia Meyer






