Schüler nehmen das Leben von Anne Frank unter die Lupe

Datum: 
Sonntag, 28. November 2010

Im November 2010 besuchten die 8. Gymnasialklassen eine Anne-Frank-Ausstellung in Darmstadt.
Wir fuhren schon früh morgens mit der Bahn in Alsbach los, dabei traten schon die ersten Probleme auf, denn manche kamen nicht pünktlich oder gar nicht, da sie ihren Bus verpassten oder verschlafen hatten. Unsere Lehrer fanden das nicht so witzig. Endlich in Darmstadt angekommen, ging es los zum Schloss und somit zur Ausstellung. Wir wurden in zwei Gruppen geteilt. Während die eine sich einen Film über Anne Frank anschauten, wurde den anderen in einem Nebenraum erzählt und gezeigt, wie es den Juden ging, wo sich Anne und ihre Familie versteckten und vieles mehr. Der Großteil war sehr traurig, das war dann erstmal Gesprächsthema Nummer 1: „ Wie schrecklich es den Menschen ging. Schüler nehmen das Leben von Anne Frank unter die Lupe  Warum hat Hitler so etwas getan? Toll, das Annes Vater ihr Tagebuch veröffentlicht hat. Bin ich froh, dass wir in der heutigen Zeit leben! Was haben die Menschen damals wohl gefühlt?“ Uns schossen viele solche Fragen und Aussagen durch den Kopf, das hat uns wirklich sehr berührt!
Nach dem ganzen Gefühlschaos ging es weiter zu einem Theaterstück, aber es war keine normale Vorführung, es ging nämlich um Gewalt. Vor ein paar Jahren ist in einem Ort etwas Tragisches vorgefallen, Jugendliche haben einen Freund umgebracht. Der Junge sollte in  den Bordstein beißen, sie waren betrunken. Als er das tat, sprang ein anderer auf seinen Kopf. Und damit sie wirklich sicher waren, dass der Junge tot war, warfen sie noch einen Stein auf ihn. Davon handelte also das Stück bzw. von Interviews von Freunden und Familie, denn ein Mann, der sich dafür interessierte, wollte alles wissen, um es zu verwenden. Diese Gespräche wurden zusammen gefasst und eine kleiner Teil davon wurde uns vorgeführt.
Als es vorbei war, haben wir mit den zwei Schaustellern darüber geredet und wurden wieder in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe hatte ein bestimmtes Thema, wie zum Beispiel: Bühnenbild, Schauspiel und Technik. Es wurde bei jedem etwas vorbereitet und den anderen vorgestellt. Sehr witzige Momente waren natürlich enthalten: Lara, ein Mädchen aus der 8c, musste mit einem „Messer“ auf ihren Schauspielpartner losgehen und rufen: „Verreck, Allah!“ Zweiter Moment: Die peinlichen Bühnenbild- Skizzen, ein frisch gemaltes wurde ins Publikum, also zu unseren Mitschülern geworfen, dadurch wurden einem Mädchen aus der 8a die Haare gelb gefärbt. Wir lachten sehr viel. Doch dann war der Tag auch schon wieder vorbei und wir fuhren nach Hause. Es war ein gut gelungener Tag, auch wenn wir viel Trauriges erfahren haben.
Es war sehr stressig und jeder freute sich auf sein Zuhause, aber niemand wird diesen Tag so schnell vergessen!

Anne Frank

1929 in Frankfurt/Main geboren
1933 Adolf Hitler Reichskanzler
Boykott jüdischer Geschäfte,
Flucht der jüdischen Familie Frank
nach Amsterdam
1942 Versteck im Hinterhaus
Anne beginnt ihr Tagebuch
1944 Anne und ihre Familie werden entdeckt
und in Konzentrationslager gebracht
1945 Anne stirbt mit 15 Jahren in Bergen-Belsen

Äußerungen der Schüler:
„Man muss sich erinnern! Nur so verhindert man eine Wiederholung und man gedenkt damit den Verstorbenen und würdigt sie. Schrecklich an Annes Schicksal ist, dass nur wenige Tage fehlten und Anne hätte die Befreiung des Konzentrationslagers erlebt. So fand ihr Leben ein schreckliches Ende.“
„Es ist schon merkwürdig, dass Otto Frank, Annes Vater, seine Tochter nur wenig kannte und nie wirklich wusste, was Anne dachte. Schön ist, dass er Annes Traum verwirklicht hat und ihr Tagebuch drucken ließ.“
„Man kann sich, glaube ich, gar nicht vorstellen, unter welchen Ängsten Anne und ihre Familie in diesem Hinterhaus gewohnt haben und dass es auch noch viele Familien gab, die dieses Schicksal ertragen mussten. Ich kann nicht verstehen, wie man es vor sich selbst verantworten kann, Menschen zu verraten und sie damit dem Tod auszuliefern.“
„Anne Frank und ihre Familie hatten sogar noch Glück, dass sie sich ganze zwei Jahre lang verstecken konnten. Nicht alle Juden konnten solch ein Versteck finden. Man sollte die Vergangenheit kennen und die Augen nicht davor verschließen.“
„Annes Leben war nicht schön. Immer auf der Flucht, immer musste sie Angst haben, entdeckt zu werden. Die Nazis haben alles zerstört.“
„Durch die Gewalt der Nationalsozialisten wurde Annes Familie heimatlos. Für die junge Anne brach die Welt zusammen. Sie musste mit ihrer Familie Deutschland verlassen und hoffte vergebens auf ein friedliches Leben im Ausland.“
„Anne Frank hatte in ihrem Versteck ein schweres Leben, sie musste immer mit ihrer Entdeckung rechnen und konnte doch dem Konzentrationslager nicht entkommen. Sie hat ein informatives und berührendes Tagebuch geschrieben, wurde leider nur fünfzehn Jahre alt.“

Pia Dornbach

Impressum Entwicklung und Umsetzung: Computer Development & Consulting