Spring Awakening

Datum: 
Mittwoch, 2. Februar 2011

Nach der überwiegend lustig-leichten Kost von THE FULL MONTY im letzten Jahr stand 2011 mit SPRING AWAKENING ein Musical mit sehr ernsthaftem Hintergrund auf dem Programm des English Theatre.
Das Interesse war dennoch - oder deshalb? - wieder sehr stark und so setzte eine große Gruppe von Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit zahlreichen Lehrkräften eine lange Tradition fort und machte sich am 1. Februar 2011 auf den Weg nach Frankfurt.
Stell dir, vor du bist ein Mädchen oder Junge im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Alles, was dir deine Eltern bezüglich des Entstehens von Kindern erzählt haben, ist, dass du deinen Ehemann oder deine Ehefrau sehr lieben musst. In dem Stück SPRING AWAKENING von Frank Wedekind, das als Rockmusical umgearbeitet wurde, geht es um einige Jugendliche, die diese „Wahrheit“ nicht akzeptieren wollen.
Sie wollen mehr herausfinden – und am besten geht das durch „learning by doing“. 
Während Wendla Bergmann sich bei ihrer Mutter beschwert, dass diese ihr nichts von dem beibringen will, was man im Leben wirklich braucht, erzählt Moritz Stiefel seinem Klassenkammeraden und guten Freund Melchior Gabor von unheimlichen Träumen, die ihn „heimsuchen“ und seit einiger Zeit seinen Nachtschlaf rauben, in denen der weibliche Körper eine erschreckend große Rolle spielt. Doch er ist nicht der einzige, dem es so geht; insgesamt ist die Verunsicherung über körperliche Veränderungen und die Frustration über die Tabuisierung dieses Themas unter den Teenagern weit verbreitet. Trotz seines Verlangens Klarheit in seine Verwirrung zu bringen, ist es Moritz unangenehm, mit jemandem darüber zu sprechen.
Melchior, dessen Eltern nicht so engstirnig sind, ist ein hochintelligenter junger Mann, der sich Wissen aus Büchern angeeignet hat; er erklärt sich dazu bereit, Moritz aufzuklären und schreibt einen Aufsatz für seinen Freund, in dem er ihm wichtige Informationen mit bildlichen Darstellungen erläutert. Über den Ursprung der Scham und andere Belange nachdenkend trifft er im Wald auf Wendla, eine Freundin aus Kindheitstagen. In der Schule läuft es für Moritz nicht ganz so gut; trotz seiner Bemühungen befürchtet er, sein Examen nicht geschafft zu haben und schaut sich heimlich die Ergebnisse an. Sein Lernen hat sich gelohnt und er hat es geschafft, dennoch entscheidet der Direktor, ihn durchfallen zu lassen; es kann ja schließlich nicht jeder durch die Prüfung kommen.
Darüber fassungslos - hinzu kommt, dass sein Vater ihn für sein scheinbares Versagen verachtet – bringt er sich schließlich um, da sein Versuch nach Amerika auszuwandern ebenfalls scheitert.
Mit dem Fall von Martha wird ein weiteres Thema in dem Stück angesprochen; sie wird von ihrem Vater vergewaltigt.
Ob die Mutter entweder nichts mitbekommt oder absichtlich ihre Augen davor verschließt, ist unklar.
Der Wahrheit (ohne „“) immer weiter auf die Spur kommend, begegnen sich Wendla und Melchior erneut und kommen sich sehr nahe.
Zu nahe, denn Wendla wird schwanger.
Nach einiger Zeit findet sie heraus, wie es dazu kommen konnte, wird dann jedoch von ihrer Mutter zur Abtreibung gezwungen.
Dabei verliert sie ihr Leben.
SPRING AWAKENING ist insgesamt als ein „Aufrüttler der damaligen verkrusteten Gesellschaft“ zu sehen.

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