Das Schuldorf – Ein Oberstufenmärchen

Datum: 
Samstag, 10. Dezember 2011

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die wollten noch höher hinaus. Und so begaben sie sich denn auf die Wanderschaft, ihr Wissen zu mehren und Erfahrung zu sammeln. Und wie sie so liefen, da erreichten sie schließlich ein kleines Dorf, das Schuldorf genannt wurde, tief im Wald, wo das Eichhörnchen sein Nest baut und der Uhu die Nachtwache hält. Und wie sie sich umblickten und umsahen, da wurde ihnen auf einmal so wunderlich. So groß wirkte alles und unübersichtlich und sie begannen sich zu ängstigen. Es begab sich aber, dass zu der gleichen Stunde, um 8:00 Uhr in der Frühe, in einem Haus, das unter den Dörflern nur als „Aula“ bekannt war, eine Rednerin begann, die Neulinge willkommen zu heißen. Und doch war es ein wahres Gedränge, denn nicht nur G9-, sondern auch G8-Absolventen hatten sich auf die Reise begeben. Namen wurden aufgerufen und die Schülerinnen und Schüler überkam ein Gedanke, die Erinnerung an den allerersten Schultag. Den Tag, als alles begann!
Und so fing sie an, die neue Ära. Nach vielen Jahren an der Melibokusschule war es so weit, es war Zeit, das Bündel zu schnüren und aufzubrechen: Wir wurden also von der Schulleitung in Empfang genommen und darüber informiert, in welche Klasse wir gehen würden. Wir hatten uns zuvor in sogenannte Schwerpunktfächer eingewählt, so gab es Mathe-Klassen, Bio- Klassen, Englisch-Klassen und viele mehr. In der Klasse traf man auf einige bekannte, allerdings auch auf viele neue Gesichter, die Lehrerkräfte waren neu, die Anforderungen etwas anders.
„The wind of change“, wie man so schön sagt, war schon zu Anfang des gerade angebrochenen Schuljahrs deutlich zu spüren. Man ist einer von „den Großen“, unabhängiger, selbstständiger, erwachsener. Alles scheint etwas akademischer angehaucht, die „Klausuren“ (die zuvor „Klassenarbeiten“ genannt wurden) haben einen Schwerpunkt auf Analyse, Erläuterung, Stellungnahme und insgesamt Anwendung. Die Erwartungen haben sich verändert. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist distanzierter (manche Lehrer sagen „Sie“ zu uns) - selbstständiges Erarbeiten von Lehrinhalten wird vorausgesetzt. Sich im Schuldorf zurechtzufinden, fällt zunächst schwer, aber mit der Zeit gewöhnten wir uns an den Schulhof, an die Gebäude, Gesichter und Anforderungen. Neue Freundschaften entstanden und entstehen, wir wissen, wo man etwas zu essen kaufen kann, wo ein Vertretungsplan hängt und wer für unsere Fragen zuständig ist. Außerdem wissen wir, dass es ein anderes Benotungssystem gibt, 15 Punkte sind eine 1 plus, 14 Punkte eine glatte 1, 0 Punkte sind eine sechs (Teilnoten können so besser und genauer ausgedrückt werden). Und das große AG-Angebot lernt man am Schuldorf sehr schnell zu schätzen. Von künstlerischkativen Sachen wie Theater, über Sportangebote bis zur Naturwissenschaft ist für Geist und Körper und so ziemlich jede/n etwas dabei.
Dank der Arbeit, die die Melibokusschule beziehungsweise die dazu gehörigen Lehrerkräfte in uns investiert hat beziehungsweise haben (und ich schreibe bewusst investiert, es war ja nicht umsonst!), können wir sehr gut mit Schülerinnen und Schülern aus anderen Schulen mithalten und an manchen Stellen sogar voranpreschen. Und ohne euch Märchen erzählen zu wollen, unser Schuldorf-Märchen geht weiter:
Und die Zeit verging und mit der Zeit kam der Wandel. Und die Schüler wurden größer und gescheiter und bis das Jahr herum war, hatten sie sich im Dorf einen Platz geschaffen.
Und wenn sie nicht zu faul sind, dann lernen sie auch (noch) heute.
Herzlich grüßen aus dem Schuldorf
 

Sophia Meyer u. die ehem. Klassen 9a/b u. 10a/b

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