Das war ein Schmankerln

Datum: 
Mittwoch, 25. Mai 2011

Am Mittwoch, dem 25. Mai 2011 benefizte es in unserer Schülerbücherei, was das Zeug hielt.  Eingeladen zu diesem besonderen Benefizabend hatten das Sommertrio Birgit Köhler-Günther/Evia Hirt/Jürgen Scherer.
Die anwesenden Gäste des gut besuchten Maiabends konnten ein heiter aufgelegtes Trio erleben, das mit vielen Überraschungen aufwartete:
Da wurde mit den mitgebrachten Kochlöffeln der Takt zu den musikalischen Schmankerln geschlagen.  Es gab ein Brainstorming zum Monat Mai und ein herrliches Gedicht von Heinz Erhardt – passend zu den gerade angesagten Temperaturen:

„Heißer Mai“
Es ist sehr heiß.
Leise rieselt der Schweiß.
Sogar die Lerche,
sonst schwer zu zügeln,
flattert ganz langsam:
sie schwitzt unter den Flügeln.
Und auch die Schwalbe
fliegt nur die halbe
Geschwindigkeit in der Stunde.
In aller Munde
ist dieses Lied:
Leise rieselt der Schweiß--
und das vor Ende des Mais! * Mai's??

Da wurden Löwenzahnblätter aus Papier, auf denen Wetterregeln für den Monat Mai standen, vom Publikum paarweise gefunden und vorgelesen.
Mit dem Hit aus dem Jahr 1954 „Am 30. Mai ist Weltuntergang“ besangen die Gäste den, erneut vorhergesagten und aufs Spätjahr verschobenen, bevorstehenden Weltuntergang.
Da war „Georgia“ zu hören und „Morning has broken“, einfühlsam auf dem Saxophon zelebriert von Evia Hirt. Da gab es ein Gedicht von Gottfried Keller mit dem Titel „Gewitter im Mai“ mit anschließendem wahren „Gewitter“ (Friedrich Burgmüller) auf dem Klavier, gekonnt interpretiert von Birgit Köhler-Günther.
Da wurde das Märchen „Der Sommer- und der Wintergarten“ der Brüder Grimm erzählt.
Da stellte Jürgen Scherer den Gästen souverän den einmaligen, von Heinz Erhardt erfundenen, „Ritter Fips“ vor, z.B. mit folgendem Gedicht:

„Ritter Fips und die Schule“
Der Knabe Fips (sehr traurig das!),
der hatte gegen‘s Lernen was!
Zum Beispiel Schreiben oder Lesen -
dies beides lag nicht seinem Wesen.
Und auch dem Rechnen mit den Brüchen
war er beharrlich ausgewichen.
Doch was er schätzte, selbst in Serien,
das waren jedesmal die Ferien,
die er von sich aus noch ergänzte,
indem er gern die Schule schwänzte.
Schlussfolgerung:
Man sieht aus diesem allen klar,
dass Fips normal veranlagt war.

Da ging es um Liebe, Lust und Leidenschaft von Goethe bis Tucholsky – passend untermalt vom mozärtlichen Volkslied bis zum Jazz von Mike Schoenmehl.
Und in der Pause kredenzte der veranstaltende Förderverein beste Pausenschmankerl, darunter, zum Thema passend: Frischkäse mit Löwenzahn auf selbstgebackenem Brot.
Zum Abschluss des Abends erwies das Trio noch einmal der SCHÜBÜ seine Reverenz mit einem herrlichen Gedicht von Robert Gernhardt:

„Das Buch“
Ums Buch ist mir nicht bange
Das Buch hält sich noch lange.
Man kann es bei sich tragen
Und überall aufschlagen.
Sofort und ohne Warten
Kann dann das Lesen starten.
Im Sitzen, Liegen, Knien
Ganz ohne Batterien.
Beim Fliegen, Fahren, Gehen
Ein Buch bleibt niemals stehen.
Beim Essen, Kochen, Würzen
Ein Buch kann nicht abstürzen.
Die meisten andren Medien
Tun sich von selbst erledien.
Kaum sind sie eingeschaltet

Heißts schon: Die sind veraltet.
Und nicht mehr kompatibel -
Marsch in den Abfallkübel
Zu Bändern, Filmen, Platten
Die wir einst gerne hatten
Und die nur noch ein Dreck sind.
Weil die Geräte weg sind
Und niemals wiederkehren,
Gibt´s nichts zu sehn, zu hören.

Es sei denn, man ist klücher
Und hält sich gleich an Bücher.Schön lesbar und beguckbar
So stehn sie unverruckbar
In Schränken und Regalen
Und die Benutzer strahlen:
Hab´n die sich gut gehalten!
Das Buch wird nicht veralten.

Dem allseitigen Wunsch des Publikums, „so etwas doch nochmal zu machen“, steht das Sommertrio positiv gegenüber – vielleicht während der kalten Wintermonate; mal sehen.
PS: Die Schülerbücherei konnte, dank der großzügigen Spenden von ca. € 250.-, gemäß dem Motto des Abends handeln: „Alt raus – Neu rein!“ Für jede Spende ganz herzlichen Dank!

 

Impressum Entwicklung und Umsetzung: Computer Development & Consulting